FAQs
Womit wird gespielt?
Von wesentlicher Bedeutung ist das Spielen in der Waldorfpädagogik, wobei das freie und kreative Spiel des Kindes gefördert werden soll. Daher verzichtet unser Waldkindergarten weitgehend auf handelsübliches Spielzeug.
Die Kinder spielen mit den Naturmaterialien, die sie im Wald vorfinden. Auch in der Waldorfpädagogik besteht Spielzeug aus natürlichen Materialien und Formen und lässt damit viel Raum für Kreativität und Fantasie. So spielen die Kinder nicht, wozu das Spielzeug sie anleitet, sondern wählen frei, was das Spielzeug in ihrem Spiel sein soll.
​Stöcke werden zu Angeln, Schwertern, Flugzeugen. Baumstämme werden zu Bussen und Raketen, Erde zu Matschsuppen usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wo gehen die Kinder zur Toilette?
An unserem Standort gibt es hierfür eine Bio-Komposttoilette.
​Für das „große Geschäft“ gehen wir - wenn wir unterwegs sind - in das angrenzende Waldgebiet, wo das Ergebnis verdeckt bzw. vergraben wird.
Sämtliche Toilettengänge werden immer in ausreichendem Abstand zum jeweiligen Spielgebeit verrichtet.
Sind die Kinder immer draußen?
Der Kindergartenbetrieb findet bei jedem Wetter unter freiem Himmel statt. Ausnahmen sind Sturm oder Unwetter.
Ausgestattet mit funktionaler Kleidung haben die Kinder bei jedem Wetter den größten Spaß in der freien Natur. Unser Waldkindergarten verfügt über einen Rückzugsort, der sowohl als Kleidungs- und Materiallager als auch als Trocken- und Aufwärmzone dient. So findet in den Wintermonaten dort schon mal das gemeinsame Frühstück statt, wo bei stimmungsvollem Kerzenlicht die Brotzeit besonders gut schmeckt.
Dieser „Raum“ ermöglicht es uns, auch auf Indoor Aktivitäten einzugehen und längere Schlechtwetterperioden zu überbrücken.
Was passiert bei Sturm oder Unwetter?
Wir verbringen unseren pädagogischen Alltag im Wald und sind dort mit Unwettern, wie sintflutartigen Regenfällen, Stürmen, extremen Schneefällen oder Glätte konfrontiert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor bevorstehendem Unwetter, wobei dabei bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen: Windböen, schwere Gewitter, heftiger Starkregen, ergiebiger Dauerregen, starker Schneefall, Glatteis, starkes Tauwetter. Diese Witterungsbedingungen stellen für die Kinder und das pädagogischen Team Gefahren dar.
Wir richten uns bei der Einschätzung der Windstärken nach der offiziellen Tabelle des Deutschen Wetterdienstes und verlassen den Wald z. B. bei einer Sturmwarnung und gehen zusammen in unsere Notunterkunft.
Was ist eine Notunterkunft?
Bei einer Notunterkunft handelt es sich z.B. um ein Jugendzentrum, welches vormittags nicht genutzt wird, einen Gemeinderaum oder auch ein Feuerwehrhaus. Die Notunterkunft wird aufgesucht, wenn witterungsbedingt der Aufenthalt im Wald zu gefährlich ist. Dies kommt erfahrungsgemäß nur wenige Male im Jahr vor.
Ein solcher Ort kann fußläufig entfernt liegen, und könnte bei akuten Gefahren eine sichere Unterkunftsmöglichkeit bieten. Sollte er weiter entfernt sein, so wird ein Taxi- oder Busunternehmen beauftragt, die Kindergartengruppe kurzfristig in die Notunterkunft zu bringen
In der Notunterkunft besteht die Möglichkeit zur Zubereitung von heißen Getränken und es sind Toiletten vorhanden.
Unsere Erzieher haben eine Kiste mit altersgerechtem Bastel- und weiterem Beschäftigungsmaterial zusammengestellt, welche in der Notunterkunft für den Notfall vorgehalten wird.
Was kostet ein Platz im Waldkindergarten?
Die Eltern unserer Kindergartenkinder werden Vereinsmitglieder und unterstützen durch ihren Beitrag die Kosten, die durch den Träger, z. B. zu den Personalkosten zugezahlt werden müssen. Da die öffentlichen Zuschüsse nicht ausreichen, um die vollen Kosten unseres Waldkindergartens zu decken.
Daher werden wir einen monatlichen Trägerbeitrag erheben. Der Trägerbeitrag wird sich aus zwei Komponenten zusammensetzen: einem Beitrag pro Familie, der bei geringem Einkommen ermäßigt werden kann, und einem zusätzlich zu zahlenden Beitrag pro Kind.
Bevor unser Kindergartenbetrieb startet, wird unsere aktuelle Beitragsordnung entsprechend ergänzt.
Ist die Verletzungsgefahr im Wald höher?
Durch die tägliche Bewegung im Wald gehört es für die Kinder zum Alltag über den unebenen Waldboden zu rennen oder über Wurzeln zu hüpfen oder auf Bäume zu klettern. Hier gilt die Regel: immer nur so weit wie jeder ohne Hilfe hochklettern kann. Durch diese Erfahrungen lernen sich die Kinder selbst besser einzuschätzen, stärken ihr Gleichgewichtsvermögen und ihre Koordinationsfähigkeit. Damit sind sie insgesamt vor Unfällen besser geschützt.
Zudem absolvieren unsere Erzieher regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Kinder. Eine entsprechende Erste-Hilfe-Ausrüstung sowie unser Waldhandy mit gespeicherten Nummern für Notfälle und der Nummern der Eltern werden immer mitgeführt.
Darüber hinaus werden Rettungsdienste und Feuerwehr zu Beginn des Kindergartenbetriebes über den genauen Standort informiert.
Was ziehen die Kinder an?
Die Kinder müssen der Jahreszeit entsprechend ausgestattet werden, daher hat sich funktionelle, robuste, hochwertige Kleidung bewährt. Je nach Entwicklung des Wetters ziehen die Kinder dann weitere Kleidung aus (z. B. den zu warmen Pullover) oder an (z. B. die Regenjacke oder die Sonnenmütze).
Sind die Kinder häufiger krank?
Im Gegenteil. Das körpereigene Immunsystem wird durch den regelmäßigen Aufenthalt in der Natur gestärkt. Damit wird auch die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten reduziert. Außerdem lösen sich die Viren quasi „in Luft auf“ und überheizte Räume, in denen diese sich wohl fühlen gibt es nicht.
Wie werden die Kinder auf die Schule vorbereitet?
In unserm Waldkindergarten werden unsere Vorschulkinder ganz im Sinne der Waldorfpädagogik zur Schulreife begleitet. Vielseitige Arbeiten und Angebote sollen den Vorschulkindern helfen den Übergang zur Schulreife in harmonischer Weise zu bewältigen.
Sämtliche Bildungsbereiche werden im alltäglichen Tun, etwa dem gemeinsamen Kochen und Backen und dem gemeinsamen Vorbereiten und Feiern von jahreszeitlich eingebundenen christlichen Festen integriert.
Insbesondere der Aufenthalt in Wald und Flur bietet vielseitige Lern- und Entwicklungsfelder. Die Kinder lernen ihre eigenen Grenzen und die Grenzen der Gruppe einzuschätzen. Zudem lernen sie ihrer Umwelt achtsam und sie mit allen Sinnen zu begegnen.
​​Die "Königskinder", also die Kinder, die am Ende des jeweiligen Kindergartenjahres in die Schule wechseln,
wachsen ganz selbstverständlich in die Rolle der Spielleiter im freien Spiel hinein und übernehmen altersgemäß Verantwortung und Aufgaben für die Gemeinschaft. Etwa den Sitzkreis richten, den Frühstückstisch decken ( oder eben die Picknickdecke), beim Fegen, Abräumen oder Spülen helfen. Zudem werden die Königskinder an ein bis zwei Vormittagen aus der Gruppe hinausgelöst, um in einer altershomogenen Gruppe in Ruhe, Hingabe und Konzentration tätig zu werden.
Die pädagogische Arbeit bei den Königskindern orientiert sich wie jede andere vorschulische Einrichtung auch an den Interessen der Kinder und an dem Willen der Kinder ihre Umwelt zu erfahren und mitzugestalten. Der Wald als pädagogischer Raum fördert die Erfahrung der Selbstwirksamkeit und damit die Entdeckerfreude der Kindern. Der soziale Umgang in der Gruppe hat für die Königskinder eine zentrale Bedeutung auch im Hinblick auf den weiteren Lebensweg. Sich in der Gruppe äußern zu können, bestimmte Aufgaben für die Gruppe zu übernehmen, sich als ein Teil einer Gruppe zu erleben, schafft Selbstvertrauen und ermöglicht es dem Kind sich selbst wirksam zu erfahren.
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